Insbesondere für unerfahrene Sportschützen können anstehende Wettkämpfe ein Grund für schlaflose Nächte sein. Doch auch, wer schon in der Schützenelite angekommen ist, steht unter Druck: Bei guten Wettkampfleistungen winken unter Umständen Werbeverträge und Partnerschaften mit Sponsoren.
Daher möchten wir an dieser Stelle ein paar Tricks und Techniken vorstellen, die allen Schützen dabei helfen können, vor einem Wettkampf zur Ruhe zu kommen, damit sie im entscheidenden Moment ihre Bestleistung abrufen können. Einige unserer Tipps sind auf den Schießsport zugeschnitten, während andere auch in allgemein stressigen Situationen hilfreich sind.
Dieser Artikel setzt etwas Grundwissen über den Schießsport voraus. Falls Sie vor Ihrem ersten Wettkampf stehen, müssen Sie zusätzlich noch ein paar sicherheitsbezogene Maßnahmen ergreifen.
Trockentraining zu Hause
Eine der besten Übungen, die Sie zu Hause durchführen können, ist Trockentraining. Dabei gehen Sie mit der ungeladenen Waffe in den Anschlag, zielen und betätigen den Abzug. Durch dieses „trockene“ Schießen trainieren Sie das Muskelgedächtnis und lernen, sich auf bestimmte Aspekte zu konzentrieren, die es noch zu verbessern gilt, etwa den Blick durch die Visierung.
Versuchen Sie, auch beim Trockentraining möglichst dieselben Bedingungen zu schaffen, mit denen Sie später im Wettkampf zurechtkommen müssen (natürlich ohne Munition!). Verwenden Sie also dieselbe Ausrüstung (z. B. Kleidung) wie im Wettkampf und natürlich dieselbe Waffe. Befestigen Sie eine Zielscheibe an der Wand oder nutzen Sie etwas, das einer Zielscheibe ähnelt, etwa einen Bilderrahmen oder eine Lampe, um das Zielen zu üben. Begeben Sie sich in Ihre Ausgangsposition und üben Sie, Ihre Waffe zu ziehen, schnell in den Anschlag zu gehen und Ihr Ziel ins Visier zu nehmen. Betätigen Sie den Abzug, sodass das Schlagstück auslöst.
Dieses bewusste Vorgehen wird Ihnen zunächst langsam vorkommen, aber sobald sich die Abläufe eingeprägt haben, werden Sie schneller. Trockentraining ist eine der effektivsten Methoden, um Geschwindigkeit und Treffergenauigkeit zu verbessern.
Tiefes Atmen
Diese klassische Entspannungstechnik können Sie in fast jeder Situation nutzen. Es gibt verschiedene hilfreiche Atemtechniken, doch am einfachsten ist es, mehrmals tief einzuatmen. Konzentrieren Sie sich auf die Atmung und darauf, Ihre Lungen jedes Mal mit Luft zu füllen. Dies hilft Ihnen, den Kopf freizubekommen und sich auf die vor Ihnen liegende Aufgabe zu konzentrieren.
Wenn Sie merken, dass Sie wieder nervöser werden, verlassen Sie kurz den Schießstand und suchen sich einen (relativ) ruhigen Ort. Bei Atemübungen ist es immer besser, wenn Sie nicht abgelenkt sind.
Beobachten Sie andere Schützen
Gerade, wenn Sie selbst noch am Anfang Ihrer Sportschützenlaufbahn stehen, kann der Anblick professioneller oder semiprofessioneller Schützen einschüchternd sein. Trotzdem glauben wir, dass Sie viel von diesen erfahrenen Schützen lernen können.
Achten Sie aber darauf, dass Sie selbst in einer guten Verfassung sind, wenn Sie andere Schützen beobachten. Machen Sie sich bewusst, dass es Ihnen um die Technik geht und nicht darum, das Können dieser Schützern zu bewundern. Achten Sie zum Beispiel auf die Stellung der Füße und die Körperhaltung. Sie selbst schießen zwar vielleicht (noch) nicht so gut wie diese Schützen, doch Sie können sich an ihren Bewegungen orientieren und sich ihre Erfahrung zunutze machen, um Ihre eigene Schießtechnik zu verbessern.
Im Zweifelsfall hilft Reden
Bei Schießwettkämpfen werden Sie einige der nettesten Menschen der Welt treffen. Wenn Sie bei Ihrem ersten Wettkampf nervös sind, suchen Sie einfach das Gespräch mit jemandem. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ihr Gesprächspartner das, was Sie gerade erleben, schon einmal durchgemacht hat und Ihnen hilfreiche Tipps geben kann, wie Sie am besten mit Ihrer Nervosität klarkommen.
Fazit
Nervosität ist niemals angenehm, und das gilt besonders bei Wettbewerben wie Schießwettkämpfen. Ob es nun Ihr erster Wettkampf ist oder Ihr hundertster: Es ist normal, vor einem großen Ereignis aufgeregt zu sein. In diesem Artikel haben wir Ihnen ein paar simple Methoden aufgezeigt, die Ihnen dabei helfen sollen, Ihre Nerven in den Griff zu bekommen, damit Sie anschließend Ihre Spitzenleistung abrufen können. Denken Sie daran, Spaß zu haben – denn genau deswegen haben Sie vermutlich überhaupt erst mit dem diesem Sport angefangen.