Schießen ist eine Sportart, die Disziplin, Stärke, Flexibilität und Konzentrationsfähigkeit erfordert. Wie andere Spitzensportler auch, müssen Wettkampfschützen ihre Körper mit den richtigen Nährstoffen versorgen, um Höchstleistungen bringen zu können.
Dabei kommt es nicht nur auf die Tage unmittelbar vor einem Wettkampf an: Die Athleten sollten ihre Ernährung schon lange vorher im Training umstellen, damit sie beim Wettkampf auch sicher in Bestform sind. Die Ernährung beeinflusst, wie gut sich die Schützen während ihrer Trainingseinheiten konzentrieren können und wie schnell sie sich anschließend erholen.
Allerdings ist es gar nicht so einfach, Ernährungsempfehlungen speziell für den Schießsport zu finden. Aus diesem Grund haben wir in diesem Artikel ein paar grundlegende Tipps und Strategien zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen, Ihre Ernährungsgewohnheiten unter die Lupe zu nehmen. Mit diesem Wissen können Sie dann die Ernährung während des Trainings optimieren, um im Wettkampf Spitzenleistungen liefern zu können.
Setzen Sie auf nährstoffreiche Lebensmittel
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Lebensmittel, die reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen sind, ein besserer „Kraftstoff“ für Ihren Körper sind als Cheeseburger und Pommes. Vielleicht hilft es Ihnen tatsächlich, wenn Sie Ihren Körper als Maschine betrachten und Lebensmittel als Kraftstoff: Was Sie tanken, wirkt sich direkt auf die Leistungsfähigkeit der Maschine und Ihren Erfolg aus.
Meistens essen wir, was uns schmeckt und entscheiden nicht nach dem Nährwert. Wenn es Ihnen jedoch gelingt, hochwertige Lebensmittel mit natürlichen Zutaten als Premium-Kraftstoff zu sehen, kann dies die Umstellung auf eine gesunde Ernährungsweise erleichtern. Bei jeder Mahlzeit sollten frisches Obst und Gemüse den meisten Platz auf Ihrem Teller einnehmen. Diese Lebensmittel liefern Ihnen die Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe, die Sie brauchen, um beim Schießen konsistent gute Ergebnisse zu erzielen. Achten Sie darauf, dass Sie hochwertige Proteine zu sich nehmen, etwa durch einen maßvollen Verzehr von Hähnchenfleisch, Fisch, Schweinefleisch, Meeresfrüchten und fettarmem Rindfleisch. Die in diesen Lebensmitteln enthaltenen Proteine sind wichtig für die Glykogen-Speicherung und begünstigen die Regenerierung der Muskulatur.
Komplexe Kohlenhydrate sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der Ernährung von Sportschützen und beispielsweise in Vollkornbrot, Haferflocken, Süßkartoffeln, Quinoa und Bohnen zu finden. Kohlenhydrate sind der „Brennstoff fürs Gehirn“ und sorgen dafür, dass Sie sich am Schießstand konzentrieren können.
Essen Sie häufiger
Wie häufig Sie essen, hat ebenfalls große Auswirkungen – und deswegen sind die Zeitpunkte der Mahlzeiten einer der größten Hebel, bei denen Sie als Sportschütze ansetzen können. Versuchen Sie, sich vom Schema der drei großen Mahlzeiten zu verabschieden. Essen Sie stattdessen drei kleinere Mahlzeiten und zusätzlich ein bis zwei über den Tag verteilte Snacks.
Idealerweise sollten Sie alle drei bis vier Stunden etwas essen. Durch diese Ernährungsweise können Sie Ihren Körperfettanteil reduzieren und den Muskelaufbau ankurbeln. Bei regelmäßigem Essen schwankt Ihr Blutzuckerspiegel weniger stark und Sie vermeiden das typische Nachmittagstief, das Sie dann zum Kaffee oder anderen Muntermachern greifen lässt.
Verzichten Sie so weit wie möglich auf Ungesundes
Zu verlangen, dass Athleten komplett auf Fast Food verzichten, ist nicht nur unrealistisch, sondern auch übertrieben. Allerdings sollten gerade Sportschützen darauf achten, dass Lebensmittel mit einem hohen Anteil von gesättigten Fettsäuren und/oder Transfetten nur ab und zu auf den Tisch kommen. Auch stark verarbeitete Snacks, süße Backwaren und fettiges Fleisch zählen zu den ungesunden Lebensmitteln und sollten gemieden werden, da sie Entzündungsreaktionen im Körper auslösen können und mit hohen Cholesterinspiegeln und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
Bei Athleten können solche entzündungsfördernden Lebensmittel dazu führen, dass sich die Blutgefäße nicht vollständig weiten. Dies kann den Blutfluss zu den Muskeln behindern und wirkt sich direkt auf die Leistungsfähigkeit aus.
Sehr fettige Lebensmittel können zudem die kognitiven Funktionen der Athleten beeinträchtigen. Greifen Sie daher immer zu Lebensmitteln mit einem von Natur aus niedrigem Fettgehalt, wenn sich die Gelegenheit bietet.
Aber natürlich sind nicht alle Fette schlecht. Kleine Mengen gesunder Fette wie Omega-3 und einfach ungesättigte Fettsäuren sind für die Funktion des Körpers wichtig und ermöglichen es uns, essenzielle Nährstoffe wie Vitamin A, Vitamin D und Vitamin E aufzunehmen. Fettreiche Fische wie Lachs und Weißer Thun zeichnen sich durch einen besonders hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren aus. Einfach ungesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in Nüssen, Avocados, Oliven und Olivenöl.
Trinken Sie genug Wasser
Sowohl im Training als auch im Wettkampf ist es wichtig, dass Sie stets genug Wasser trinken. Wasser stillt nicht nur ihren Durst: Es transportiert Nährstoffe zu den Muskeln und hilft dem Körper, Schadstoffe loszuwerden. Zudem unterstützt es die Regulierung der Körpertemperatur während des Wettkampfs. Schon ein Verlust kleiner Mengen Wasser kann sich negativ auf die Leistung auswirken – besonders dann, wenn Sie ohnehin dehydriert in das Training oder den Wettkampf starten. Wer zu wenig trinkt, kann sich auch schlechter konzentrieren, ist müder und erholt sich weniger schnell.
Dabei ist es wichtig, schon vor Beginn des Trainings oder Wettkampfs Wasser zu trinken. Wenn Sie den Durst spüren, hat Ihr Körper schon mehr Flüssigkeit verbraucht, als Sie ihm zugeführt haben. Wenn Sie sich bei hohen Temperaturen im Freien aufhalten, sollten sie alle 15 bis 20 Minuten ein Glas Wasser (ca. 200 ml) trinken. Wer besonders stark schwitzt, sollte vielleicht sogar zu einem Sportgetränk mit Elektrolyten oder einer Saftschorle greifen, um die über den Schweiß verlorenen Mineralstoffe zu ersetzen.
Einen Hinweis darauf, ob Sie bereits dehydriert sind oder nicht, liefert die Farbe Ihres Urins. Bei einer blassgelben Farbe ist alles in Ordnung; verfärbt sich der Urin jedoch in ein dunkles Gelb oder Orange, ist das ein Anzeichen für eine ernstzunehmende Dehydrierung.
Keine Experimente am Tag des Wettkampfs
Es kann verlockend sein, bei dem Buffet zuzugreifen, das im Rahmen der Wettkampfveranstaltung angeboten wird – aber die Chancen, dass es Ihren selbst gesetzten Ernährungsstandards genügt, stehen leider schlecht. Wenn Sie es geschafft haben, sich im Training gesund zu ernähren, sollten Sie nicht ausgerechnet am Wettkampftag davon abweichen. Betrachten Sie Ihre Ernährung wie Ihre Schießtechnik: Würden Sie etwa am Tag des Wettkampfs einen neuen Anschlag ausprobieren? Ein verstimmter Magen während des Wettkampfs wird Ihre Konzentrationsfähigkeit garantiert in Mitleidenschaft ziehen. Bringen Sie also genug Lebensmittel und Snacks mit, um den Wettkampftag gut zu überbrücken, idealerweise noch ein bisschen mehr, falls technische Probleme oder das Wetter die Abläufe verzögern.
Essen Sie eine Stunde vor dem Wettkampf eine Mischung aus Proteinen und komplexen Kohlenhydraten, damit Ihr Körper optimal mit Nährstoffen versorgt ist. Wenn Sie nach dem Wettkampf dem Buffet einen Besuch abstatten wollen, nur zu. Bis dahin sollten Sie allerdings ernährungstechnisch streng mit sich sein. Was Sie am Wettkampftag essen, um sich zu stärken, sollte der normalen Ernährung während des Trainings entsprechen. Beim Schießsport ist ein hohes Maß an Konzentration gefragt – und die Ernährung wirkt sich direkt auf die Konzentrationsfähigkeit aus. Mit der richtigen Mischung aus Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten stellen Sie sicher, dass Ihr Körper und Ihr Gehirn all die Nährstoffe erhalten, die für Leistungen auf Topniveau benötigt werden.